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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 26.04.2005
Sonderausstellungen im Mai und Juni 2005
Sarah Ross
Informieren Sie sich im Folgenden über das vielseitige Kulturprogramm des Jüdischen Museums Berlin. Neben der Dauerausstellung werden auch in diesem Sommer wieder neue Sonderausstellungen eröffnet.
Noch bis Ende Mai können BesucherInnen des Jüdischen Museums Berlin die Sonderausstellung "BAUEN! Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur" besichtigen. Bereits am 19. Juni wird die zweite Sonderausstellung des Jahres 2005:
"Techniker der "Endlösung": Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz" eröffnet. Aber auch zahlreiche andere kulturelle Veranstaltungen werden neben Lesungen und Vorträgen im Rahmen des diesjährigen Kultursommer stattfinden:
So können die Besucher Konzerte des Klezmerduos "Rosenthal und Ginzburg" und des Coco Schumann Quartetts im Garten genießen oder gegen Bundesminister Otto Schily zu einer Partie Schach antreten.
Sonderausstellungen:
"BAUEN! Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur":
Kann Architektur jüdischer Identität Form verleihen? Dieser Frage geht das Jüdische Museum Berlin mit seiner Sonderausstellung "BAUEN! Jüdische Identität in der zeitgenössischen Architektur" nach. Anhand von 17 Bauwerken zeigt sie einen internationalen Überblick über Architekturprojekte für jüdische Einrichtungen am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, darunter weltweit Aufsehen erregende Entwürfe und Bauten von Architekten wie Frank O. Gehry, Moshe Safdie, Mario Botta und Daniel Libeskind. Erstmals ist in dieser Ausstellung auch der Entwurf Libeskinds für die Überdachung des Innenhofs zu sehen - dem Projekt "Sukkah. Ein Hofraum für das Jüdische Museum Berlin".
Wann: bis 29. Mai 2005
Wo: Altbau 1. OG
Eintritt: 4 Euro, erm. 2 Euro
Kombiticket Sonder- und Dauerausstellung: 7 Euro, erm. 3,50 Euro
Lesen Sie hierzu mehr.
"Gute Deutsche und gute Juden":
Jüdische Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Die Kabinettausstellung thematisiert die Erlebnisse, Erfahrungen und Erinnerungen jüdischer Soldaten, die 1914 - wie die meisten deutschen Männer - begeistert in den Krieg zogen.
Wann: bis Anfang Juni 2005
Wo: Libeskind-Bau, Rafael Roth Learning Center
Techniker der "Endlösung":
Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz
Die Ausstellung zeichnet nach, wie es geschehen konnte, dass ein ziviles Unternehmen die SS bei der industriellen Vernichtung menschlichen Lebens unterstützte und wissentlich Beihilfe zum Massenmord leistete.
Topf & Söhne war ein ganz normales deutsches Industrieunternehmen - bis sie sich als Geschäftspartner der SS etablierten. Zunächst für Buchenwald, dann auch für weitere Konzentrationslager, entwickelte das Unternehmen seit 1939 spezielle Leichenverbrennungsöfen, die auf die Erfordernisse der SS zugeschnitten waren. Für die Krematorien in Auschwitz entwarfen die Ingenieure der Firma das Be- und Entlüftungssystem der Gaskammern und bemühten sich auch ansonsten darum, der SS bei der Konstruktion der Todesfabriken mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Wie geschah es, dass ein ziviles Unternehmen, das sich im Übrigen keineswegs radikal nationalsozialistisch gab, die SS bei der industriellen Vernichtung menschlichen Lebens unterstützte? Die Ausstellung folgt der Betriebsleitung, den Ingenieuren und Monteuren aus der ganz normalen Welt des Erfurter Industriebetriebes in die Konzentrationslager. Schritt für Schritt wird sichtbar gemacht, wie sich die Loslösung von gesellschaftlichen Normen bis hin zum Bruch von bis dahin für verbindlich gehaltenen zivilisatorischen Übereinkünften vollzogen hat.
Wann: 19. Juni bis 21. August 2005
Wo: Altbau 1. OG
Eintritt mit dem regulären Museumsticket: 5 Euro, erm. 2,50 Euro
Begleitprogramm und Führungen zur Sonderausstellung "BAUEN!":
Moshe Safdie: Memory and Identity
Vortrag in englischer Sprache.
Der israelische Architekt Moshe Safdie hat zahlreiche Bauten für jüdische Institutionen entworfen. Einige seiner bekanntesten Werke sind das Hebrew College in Jerusalem, das Yad Vashem Children’s Holocaust Memorial in Jerusalem und das Skirball Museum and Cultural Center in Los Angeles. Sein aktuelles Projekt, das Yad Vashem Holocaust Museum, das am 15. März eröffnet hat, überwältigt durch seinen ungewöhnlichen und einzigartigen Raum: Die dreieckige Achse des New Holocaust
History Museum durchstößt die hügelige Landschaft der Jerusalemer Berge.
Wann: 11. Mai, 20 Uhr
Wo: Altbau, 2. OG Konzertsaal
Eintritt: 7 Euro, erm. 5 Euro
Führungen zu "Bauen!"
Begleitend zur Sonderausstellung "Bauen!" werden jeden Sonntag und jeden Montag Führungen angeboten, die am Beispiel ausgewählter Modelle Einblick in das architektonische Schaffen und die Visionen ihrer Architekten geben. Darüber hinaus wird veranschaulicht, auf welche Weise die Verbindung zwischen Architektur, Funktion und Symbolik am Bau verwirklicht ist.
Wann: sonntags um 14 Uhr, montags um 19 Uhr
Treffpunkt: Meeting Point in der Lobby des Museums
Preis: 3 Euro zzgl. Eintritt 4 Euro, erm. 2 Euro
Infos unter: Tel. 030-25993 305, fuehrungen@jmberlin.de
Das ver-rückte Haus. Daniel Libeskind für Kinder
Warum sind die Wände hier schräg, warum bestehen die Fenster aus Schlitzen, warum endet eine Treppe im nichts, in welche Richtung rollen die Kugeln in den unterirdischen Achsen, warum blühen im Garten keine Blumen? Die jungen BesucherInnen werden entsprechend ihres Alters spielerisch an die Architektur von Daniel Libeskind herangeführt. Danach gibt es die Gelegenheit, mithilfe von Bauklötzen, Pappe, Papier und anderen Bastelmaterialien das eigene verrückte Traumhaus zu entwerfen.
Wann: 6.Mai um 15 Uhr, 15. Mai um 12 Uhr und 19. Juni um 12 Uhr
Treffpunkt: Meeting Point in der Lobby des Museums
Dauer: ca. 2 Stunden
Preis: 3 Euro
Kulturprogramm:
Vortrag mit Konzert
Philomena Franz und das Wedeli-Köhler-Ensemble
Philomena Franz erzählt über ihr Leben anhand von Passagen aus ihrer Biografie "Zwischen Liebe und Hass", untermalt von der Musik des Wedeli-Köhler-Ensembles.
Sie selbst ist Sinti und hat Auschwitz überlebt. Viele ihrer Familienangehörigen fielen dem Holocaust zum Opfer. In Lesungen und Vorträgen berichtet sie über ihre Erfahrungen. Mit herzlicher Offenheit trägt Philomena Franz ihre phantasievollen "Zigeunermärchen" vor und wirbt damit für Mitmenschlichkeit und Toleranz.
Wann: 4. Mai, 19:30 Uhr
Wo: Altbau, 2. OG Konzertsaal
Eintritt: 6 Euro, erm. 4 Euro
Kartenvorbestellung unter: Tel: 030 - 25993 507 oder -444.
Lesung Eva Menasse: "Vienna"
Eva Menasses Debütroman "Vienna" handelt vom Schicksal einer jüdischen Familie im Wien der 1930er Jahre bis in unsere Gegenwart. Der wortgewaltige Clan produziert herrliche Anekdoten. Hier, wo permanent durcheinander geredet wird, gilt der, der am meisten, am lustigsten erzählt. Fragen stellt man besser nicht. Die Verbindung zwischen dem jüdischen Großvater und der mährischen Katholikin ist kompliziert genug. Auch die drei Kinder, auf der Flucht vor den Nazis in alle Welt verschlagen, wollen später am Familientisch nicht unbedingt auf die Fragen der Enkel eingehen. Mit großem Sprachwitz hat Eva Menasse, 1970 in Wien geboren, in ihrem ersten Roman die Tradition der Wiener Kaffeehaus-Literatur aufgenommen. "Mit Vienna macht ein bemerkenswertes Erzähltalent auf sich aufmerksam" (FAZ). Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung Berlin.
Wann: 23. Mai, 20 Uhr
Wo: Altbau, EG Auditorium
Eintritt: 7 Euro, erm. 5 Euro
Kartenreservierungen nur unter: Tel.: 030 - 88 24 250
Vortrag: Eli Zaretsky liest über "The Place of Psychoanalysis in the History of the Jews"
We know a great deal about the influence of Judaism on psychoanalysis but very little about the influence of psychoanalysis on Judaism. This lecture seeks to redress this imbalance by situating psychoanalysis in the context of Jewish history. Focusing on such matters as assimilation, Zionism, and the place of the Jews within the German Enlightenment, it takes up Freud’s famous 1930 question: what is left in Judaism after one has abandoned faith in God, the Hebrew language and national ideals? Freud’s answer: a great deal, perhaps the very essence, but an essence that we do not know. This "not knowing", it argues, links the modernist sensibility embodied in psychoanalysis to Judaism’s ancestral preoccupations.
Vortrag in englischer Sprache
Wann: 30. Mai, 19:30 Uhr
Wo: Altbau, EG Auditorium
Eintritt: frei
Kartenvorbestellung unter: Tel.: 030 - 25993 507 oder -444
Buchpräsentation Holocaust Mahnmal Berlin von Peter Eisenman und Lars Müller (in deutscher und englischer Sprache):
Die Publikation fragt mittels Fotografie und Sprache nach der Ausstrahlung des Mahnmals und der Symbolhaftigkeit seiner künstlerischen Gestalt. Sie dokumentiert den Entwurfsprozess, das Monument in der Stadt und den Menschen im Monument. Das Buch als eigenständiges Objekt erscheint bei Lars Müller Publishers.
Wann: 20. Juni, 19:30 Uhr
Wo: Altbau, 2. OG Konzertsaal
Eintritt: 5 Euro, erm. 3 Euro
Kartenvorbestellung unter: Tel.: 030 - 25993 507 oder - 444
Kultursommer 2005:
Vom 24. Mai bis 13. September verwandelt sich der pittoreske Museumsgarten zum dritten Mal in eine Kulisse für den "Kultursommer 2005". Mit hochkarätigen Konzerten und Lesungen, Einstein Festival, Picknick im Grünen und Jazz- Frühschoppen bietet der Kultursommer ein reiches und abwechslungsreiches Programm mit kulinarischen Köstlichkeiten des Museumsrestaurants Liebermanns.
Kartenvorbestellung und Informationen unter: Tel.: 030 - 25993 309
Eröffnung des Kultursommers:
Mit dem Klezmerduo "Rosenthal & Ginzburg
Seinen dritten Kultursommer eröffnet das Jüdische Museum Berlin erneut mit den furiosen "Kings of Klezmer". Hinter diesem Namen verbirgt sich das bekannte Duo Rosenthal & Ginzburg, das ein schwungvolles Klezmerkonzert im atmosphärischen Museumsgarten geben wird. Kulinarisch verwöhnt Sie dabei das Museumsrestaurant Liebermanns mit seinen köstlichen Kreationen der jüdischen Küche.
Wann: 24. Mai, 19:30 Uhr
Wo: Innenhof des Museums
Eintritt: 5 Euro, erm. 2,50 Euro
Einstein für alle:
Wer - groß oder klein - hätte nicht gerne einmal sein großes Idol Albert
Einstein hautnah erlebt? Ob als Wissenschaftler, Pop-Ikone, Segler, Gourmet oder Kinderfreund: das Jüdische Museum Berlin bietet mit seinem Workshop-, Vortrags- und Musikprogramm im weitläufigen Museumsgarten Wissenswertes und Vergnügliches zum Thema Albert Einstein für die ganze Familie.
Wann: 28. Mai, 29. Mai
Wo: Museumsgarten
Eintritt: 5 Euro, Kinder frei
Jazz in the Garden:
An jedem ersten Sonntag in den Sommermonaten gibt es im Museumsgarten ein Picknick-Brunch, der von verschiedenen Jazzformationen begleitet wird. Lauschen Sie im Juni den Klängen von "Frau Minipause".
Wann: 5. Juni, 11 - 13 Uhr
Wo: Museumsgarten
Eintritt: frei
Konzert Coco Schumann Quartett:
Das beliebte Coco Schumann Quartett lädt Sie zu einer Reise in die große Zeit des traditionellen Swings ein. Es werden unter anderem Kompositionen von Billy Strayhorn, Lester Young und Antonio Carlos Jobin gespielt.
Wann: 9. Juni, 20 Uhr
Wo: Innenhof des Museums
Eintritt: 15 Euro, erm. 10 Euro
Schachwochenende im Garten:
An diesem Juniwochenende verwandelt sich der Museumsgarten von 11 bis 19 Uhr in einen Treffpunkt für Schachfreunde. Groß und Klein können sich am Schachbrett oder beim Gartenschach mit Riesenfiguren vergnügen. Zusätzlich wird sich am 19. Juni Bundesminister Otto Schily dem Sieger des vorhergehenden Wettbewerbs im Match stellen.
Wann: 18. Juni, 19. Juni
Wo: Museumsgarten
Eintritt: frei
Cornelia Froboess liest Konrad Merz:
Cornelia Froboess - Kinderstar und Teenageridol der 50er und 60er Jahre - zählt heute zu den bekanntesten Charakterdarstellerinnen im deutschsprachigen Raum. Ende Juni liest sie im Innenhof des Museums Texte des exzentrischen jüdischen Schriftstellers Konrad Merz.
Wann: 23. Juni, 20 Uhr
Wo: Innenhof des Museums
Eintritt: 10 Euro, erm. 5 Euro.
Veranstaltungsort:
Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Info: (030) 25993-300
Fax: (030) 25993-409
info@jmberlin.de
fuehrungen@jmberlin.de
Öffnungszeiten
Montag: 10-22 Uhr
Dienstag-Sonntag: 10-20 Uhr
Letzter Einlass für BesucherInnen ist dienstags bis sonntags 19 Uhr, montags 21 Uhr